Zahlen und Fakten

Flächeninanspruch-
nahme und Boden-
versiegelung in Österreich 2023

Die Staatsfläche Österreichs beträgt rund 83.880 Quadratkilometer. Im Jahr 2023 lag – laut Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (BEV) – der Anteil der für bauliche Zwecke beanspruchten Flächen im Bundesdurchschnitt bei 7,0 Prozent der Landesfläche. 

Bezogen auf den Dauersiedlungsraum (DSR) waren es 19,3 Prozent. Nach Messungen des Umweltbundesamts (UBA) war etwa die Hälfte davon (3,5 Prozent der Landesfläche) versiegelt, also überbaut, asphaltiert oder zubetoniert.

Im Vergleich dazu waren knapp 46 Prozent der Staatsfläche beholzt (Wälder, verbuschte Flächen, Krummholzflächen), 29 Prozent wurden landwirtschaftlich genutzt (Acker, Wiesen, Weiden, Dauerkulturen) und etwas mehr als 16 Prozent entfielen auf die Alpen bzw. auf alpines Ödland.

Der jährliche Zuwachs der beanspruchten Fläche betrug in den letzten drei Jahren durchschnittlich 36,4 Quadratkilometer. Das entsprach 0,04 Prozent der Landesfläche bzw. 0,12 Prozent des DSR. Seit Beginn der 2000er-Jahre ist die Neuinanspruchnahme konstant rückläufig. In den Jahren 2000 bis 2005 wurden jährlich im Schnitt noch 81,0 Quadratkilometer benötigt.

Mehr zu Daten auf Gemeinde- und Bezirksebene auf www.flaechenversiegelung.at

bild periodenmittelwert v2

Periodenmittelwerte

Jährliche Flächen-
neuinanspruchnahme in km²

2000-2005 2006-2010 2011-2015 2015-2019 2020-2023
81,0 52,4 49,5 43,3 36,4

Quelle: BEV

2018 - 2023

Verwendung der beanspruchten
Fläche nach Flächenkategorien

In den letzten fünf Jahren (2018 – 2023) wurden pro Jahr im Schnitt 39,2 km² für
bauliche Zwecke in Anspruch genommen. Diese setzen sich wie folgt zusammen:

   

grafik flaechenkategorien

Kennzahlen 2023

Flächeninanspruchnahme und
Bodenversiegelung in Österreich

at map
infobox at flaechen
Anteil der beanspruchten Fläche bezogen auf die Landesfläche
grafik anteil1
Anteil der beanspruchten Fläche bezogen auf den Dauersiedlungsraum
grafik anteil2
Anteil der versiegelten Fläche bezogen auf die Landesfläche
grafik anteil3
--portrait
"Wieviel kostet das Wohnen morgen, wenn wir heute aufhören zu bauen?"

Einordnung bisheriger Kennzahlen

Wird in Österreich tatsächlich zu viel Fläche beansprucht?

Ob in Österreich in den letzten Jahren zu viel Fläche neu in Anspruch genommen wurde, lässt sich nicht uneingeschränkt beantworten. Tatsache ist, dass die Flächeninanspruchnahme zwischen 2015 und 2023 insgesamt um 5,9 Prozent wuchs. Die Bevölkerung erhöhte sich im Vergleichszeitraum um 5,8 Prozent. Allerdings greift eine Gegenüberstellung des Flächen- mit dem Bevölkerungswachstum zu kurz. Wie bereits ausgeführt, wurde in den letzten Jahren knapp die Hälfte der neu beanspruchten Fläche für öffentliche und gewerbliche Bauten sowie für Betriebsflächen benötigt. Ein aussagekräftiger Vergleich sollte daher auch das Wirtschaftswachstum berücksichtigen. Und das reale Bruttoinlandsprodukt erhöhte sich zwischen 2015 und 2023 um 9,7 Prozent, also um etwa zwei Drittel rascher. Bezogen auf eine „standardisierte Produktionseinheit“ benötigte man damit im Jahr 2023 also weniger Fläche als acht Jahre davor.

bild einordung v2
bild wachstum v3

Wachstumsvergleich

Flächeninanspruchnahme | Bevölkerung | BIP real

Wachstum 2015 - 2023
Flächeninanspruchnahme
+5,9%
Bevölkerung
+5,8%
Wirtschaftswachstum real
+9,7%

Quelle: BEV | STAAT

Internationaler Vergleich

Ist Österreich Europameister?

Ist Österreich „Europameister“ in der Flächeninanspruchnahme und der Bodenversiegelung? Definitiv nein: So gelten beispielweise in Deutschland (2022) 14,5 Prozent der Staatsfläche als beansprucht und 6,5 Prozent als versiegelt. In der Schweiz (2018) liegen die Quoten bei 7,9 bzw. 4,3 Prozent und in Italien (2022) bei 7,1 bzw. 3,8 Prozent.

AT DE CH IT
Flächeninanspruchnahme in % 7,0 14,5 7,9 7,1
Bodenversiegelung in % 3,5 6,5 4,3 3,8

Anm: AUT: 2023 | DEU, ITA: 2022 | SUI: 2018
Quellen: 2) Statistik Austria, 3) Bundesumweltamt, 4) Bundesamt für Statistik, 5) ISPRA, 6) Stat. Bundesamt (DE)

bild europameister v2
--portrait
"Weniger als 50% beanspruchte Fläche im Vergleich zu Deutschland"