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Bodeninanspruchnahme sinkt rasant

   
Immer weniger Flächen werden in Österreich für neue Bauprojekte genutzt – die aktuelle Entwicklung zeigt einen deutlichen Rückgang des Bodenverbrauchs.

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Wien, 1. September 2025 – Die Nutzung neuer Flächen für bauliche Zwecke ist in Österreich in den letzten zwei Jahren deutlich zurückgegangen. Laut dem Informationsportal www.flaechenversiegelung.at sank die Neuinanspruchnahme im Jahr 2024 um weitere 15,3 Prozent auf 24,7 Quadratkilometer – das entspricht durchschnittlich 6,75 Hektar pro Tag.

Zum Vergleich: 2023 waren es noch 29,2 Quadratkilometer, 2022 sogar 43,6 Quadratkilometer. Damit hat sich der jährliche Bodenverbrauch in nur zwei Jahren um über 40 Prozent reduziert.

Rückgang mit Schattenseiten
„Die Richtung stimmt, aber Bodenschutz ist ohne volkswirtschaftliche Einbußen nicht zu machen“, erklärt Wolfgang Holzhaider, Mitinitiator der Allianz Bodenstrategie mit Hausverstand. Der starke Rückgang ist vor allem auf sinkende Unternehmensinvestitionen und eine schwache Baukonjunktur zurückzuführen.

Besorgnis äußert Allianz-Sprecher Andreas Kreutzer mit Blick auf den politischen Zielwert von 2,5 Hektar pro Tag: „Sollte diese Grenze tatsächlich gesetzlich verankert werden, könnten langfristig bis zu 250.000 Arbeitsplätze in Österreich gefährdet sein – und das in nahezu allen Branchen.“

Bedarf an offenem Diskurs
Die Allianz fordert daher eine breite Diskussion über den Zielkonflikt zwischen Bodenschutz und wirtschaftlichen Notwendigkeiten. „Nur wenn wir diese Themen offen ansprechen, finden wir Lösungen, die sowohl Umwelt als auch Arbeitsmarkt gerecht werden“, so Holzhaider.

Zahlen im Überblick

  • Bodenverbrauch 2024: 24,7 km² (–15,3 % gegenüber 2023)
  • Gesamte Flächennutzung 2024: 5.902 km² (7 % der Staatsfläche, 19,5 % des Dauersiedlungsraums)
  • Versiegelungsquote: 52,5 % der in Anspruch genommenen Flächen = 3,7 % der Landesfläche