Wirtschaftliche

Folgen einer 

Flächenobergrenze

Konsequenzen

Die Reduktion der Flächenneu-inanspruchnahme hat tiefgreifende Folgen.

Diese Regelung stellt nicht nur eine große Herausforderung für die Bau- und Immobilienbranche dar, sondern gefährdet auch mehr als 300.000 Arbeitsplätze, die direkt oder indirekt mit der Erschließung und Nutzung neuer Flächen verbunden sind.

Zudem wird der Traum vieler Familien vom eigenen Einfamilienhaus zunehmend unerreichbar, da Baugrundstücke knapper und teurer werden. Die Auswirkungen dieser Regelung auf den Wohnungsmarkt, die Beschäftigungssituation und die Lebensqualität der Bevölkerung erfordern eine sorgfältige Abwägung und umfassende Diskussion.

Folge 1:

Gebremstes Wirtschaftswachstum

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Folge 2:

Behinderung des Ausbaus der öffentlichen Infrastruktur

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Folge 3:

Frontalangriff auf das Einfamilienhaus

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Folge 4:

Steigende Bodenpreise

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Folge 5:

Verlust von Arbeitsplätzen

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Grüner als man denkt

Lediglich 3,5% der österreichischen Gesamtfläche sind versiegelt

Laut Umweltbundesamt sind in Österreich 3,5% der Staatsfläche versiegelt. Im Vergleich mit unseren Nachbarländern ist das ein eher geringer Wert. Die Zahl verdeutlicht zudem, dass die tatsächliche Versiegelung des Bodens weitaus geringer ist, als oftmals angenommen wird. Jährlich kommen nur etwa 0,02% zusätzlich versiegelte Fläche hinzu. Damit benötigt es zirka 50 Jahre damit der Versiegelungsgrad um nur einen Prozentpunkt (auf 4,5%) steigt. Selbst wenn wir in den nächsten 250 Jahren so viel Fläche in Anspruch nehmen wie zuletzt (was niemand fordert), läge die Versiegelung in Österreich noch immer deutlich unter dem Wert, den beispielsweise die Niederlande (8,2%) bereits im Jahr 2018 erreichten.

Dass der Anteil der versiegelten Fläche mit 3,5% um die Hälfte geringer ist, als die für bauliche Zwecke in Anspruch genommene (7,0%), liegt daran, weil zum „Bodenverbrauch“ unter anderen auch Gärten, Parkanlagen und Freizeitflächen gezählt werden, obwohl diese oft weitgehend aus Grünflächen bestehen und keine komplett zubetonierte, asphaltierte oder überbaute Bodenfläche darstellen. Damit kann auf etwa der Hälfte der als „verbaut“ deklarierten Flächen Regenwasser ungehindert versickern und der Boden seine „Kühlfunktion“ erfüllen.

Diese Fakten unterstreichen, dass Österreich im internationalen Vergleich sehr verantwortungsvoll mit seinen Flächenressourcen umgeht. Dennoch ist es wichtig, weiterhin auf eine nachhaltige und kluge Raumplanung zu setzen, um den ökologischen Fußabdruck weiter zu minimieren und die Lebensqualität für künftige Generationen zu sichern.

Umgerechnet auf eine Badewanne mit 190 Liter Inhalt wäre das in etwa ein 4cl Stamperl pro Jahr.

slider badewanne

Im Vergleich dazu waren knapp 46% der Staatsfläche beholzt, 29% landwirtschaftlich genutzt und 16% sind alpines Ödland.

AT grafik

Was wir wollen

Leistbares Wohnen und Arbeitsplatzsicherung im Einklang mit Bodenschutz

Die „Allianz mit Hausverstand - für eine adäquate Flächennutzung“ ist ein Zusammenschluss von mittelständischen Bauunternehmen mit führenden Erzeugern von Baustoffen und wird von der Bundesinnung Bau und deren Landesverbänden sowie Interessensverbänden der Baustoffindustrie unterstützt.

Wir bekennen uns zu einer verantwortungsvollen Flächennutzung und einem bestmöglichen Bodenschutz. Gleichermaßen möchten wir auf die ökonomischen und gesellschaftspolitischen Folgen einer Reduktion der Flächenneuinanspruchnahme auf 2,5 Hektar pro Tag aufmerksam machen, indem wir die Zielkonflikte zwischen leistbarem Wohnen und Arbeitsplatzsicherung sowie Bodenschutz klar benennen.

Durch die Zusammenarbeit und den Dialog mit verschiedenen Akteuren der Wirtschaft, der Politik und unterschiedlichsten Interessensgruppen sowie nicht zuletzt mit der Zivilgesellschaft strebt die Allianz eine ausgewogene und nachhaltige Lösung an, die sowohl die Bedürfnisse nach Wohnraum und Arbeitsplätzen als auch den Schutz unserer Böden berücksichtigt.

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"Wieviel kostet das Wohnen morgen, wenn wir heute aufhören zu bauen?"
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Fakten statt Fakenews

Wir bauen auf Fakten

Leider werden die Fakten zur Flächennutzung und Bodenschutz oft in ein falsches Licht gerückt. Häufig wird ein verzerrtes Bild gezeichnet, das die tatsächliche Situation nicht korrekt widerspiegelt. Die Allianz mit Hausverstand setzt sich dafür ein, auf Basis von Daten aus öffentlichen Statistiken diese Missverständnisse aufzuklären und eine sachliche, faktenbasierte Diskussion zu fördern. Nur durch transparente und ausgewogene Informationen können wir gemeinsam Lösungen finden, die sowohl den Schutz unseres Bodens als auch die Bedürfnisse der Menschen berücksichtigen.

Beanspruchte Fläche in km² Ist 18-23 Ziel 2,5ha Abw. %
Grundstücke Einfamilienhäuser 5,7 0,5 -91,2
Grundstücke Mehrfamilienhäuser 9,1 6,0 -34,1
Grundstücke Nicht-Wohnbau 1) 9,0 1,5 -83,3
Freie Betriebsflächen 2) 10,3 0,3 -97,1
Verkehrsflächen 4,4 0,5 -88,6
Freizeitflächen 0,7 0,2 -71,4
FIA Total 39,2 9,0 -77,0

1) inkl. Friedhöfen | 2) inkl. Abbauflächen, Halden und Deponien Quelle: BEV | Simulation: KFP

Mögliche Folgen
Max. 2.000 Eigenheime pro Jahr
Gleiche Gebäudeanzahl, aber 3-4 Stockwerke höher
Beschränkter Ausbau der öffentl. Infrastruktur
Verlagerung der Produktion ins Ausland
Nur noch Erschließungen im Ortsbereich
Deutlich weniger neue Parkanlagen und Sportplätze
Behinderung des Wirtschaftswachstums!
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"Wo werden wir morgen arbeiten, wenn sich Firmen heute entscheiden ins Ausland abzuwandern?"

Definition

Flächeninanspruchnahme

Unter Flächeninanspruchnahme versteht man jene Flächen die u.a. für Errichtung von Gebäuden, Freizeiteinrichtungen oder Infrastruktur in Anspruch genommen werden. Als Datenquelle dienen die öffentlich zugänglichen Regionalinformationen der Grundstücksdatenbank des Bundesamts für Eich- und Vermessungstechnik (BEV), die auf Basis der DKM-Benutzungsarten ausgewertet werden.

bild def flaecheninanspruchnahme
bild def bodenversiegelung

Definition

Bodenversiegelung

Als „versiegelt“ gilt eine Fläche, wenn der Boden durch Abdeckung mit einer wasserundurchlässigen Schicht, wichtige Funktionen verliert, beispielsweise die Fähigkeit Wasser zu speichern und zu verdunsten (Kühleffekt) oder Schadstoffe zu filtern, zu binden oder abzubauen. Es handelt sich dabei also in der Regel um überbaute, zubetonierte oder asphaltierte Fläche. Bundesweit sind zirka 51 Prozent der durch Flächeninanspruchnahme genutzten Böden versiegelt. Die Vermessung der versiegelten Flächen erfolgt durch das Umweltbundesamt (UBA), zuletzt für das Jahr 2022. Die Werte für 2023 sind hochgerechnet.

Definition

Dauersiedlungsraum

Als Dauersiedlungsraum (DSR) bezeichnet man jenen potentiell besiedelbaren Raum, in welchem der Mensch lebt, arbeitet, seine Naturgrundlagen bewirtschaftet und sich erholt. Es handelt sich dabei also um jene Fläche, die nach Abzug von Wald, alpinem Grünland, Ödland und Gewässer übrig bleibt. Der DSR wird von Statistik Austria ermittelt und umfasst etwa 39 Prozent der österreichischen Staatsfläche. Rund 73 Prozent des DSR entfallen auf Äcker, Wiesen und Weiden, sechs Prozent auf Verkehrsflächen, fünf Prozent auf Gebäude- und Betriebsflächen und der Rest auf anderweitig genutzte Böden.

bild def dauersiedlungsraum
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"Was wird aus unserem Sozialstaat, wenn Unternehmen künftig ihre Steuern im Ausland zahlen?"

Statistik Austria

Deutliche Verdichtungsmaßnahmen seit 2011

Von Kritikern der Flächeninanspruchnahme wird gerne eine verdichtete Bauweise eingemahnt, ebenso wie die Nutzung von bereits bebauten, jedoch weder gewerblich noch für Wohnzwecke tatsächlich genutzten Flächen.

Doch das passiert schon seit Jahren.

Einen Beweis dafür liefert bspw. ein Abgleich des Zuwachses im Wohnungsbestand zwischen 2011 und 2021 mit den Wohnungsfertigstellungen im selben Zeitraum. Die Daten dazu hat Statistik Austria. Laut Wohnungs- und Gebäudezählung 2021 erhöhte sich die Anzahl der Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern um 104.826 Wohneinheiten. Im selben Zeitraum wurden jedoch 166.913 neue Eigenheime fertiggestellt. Folglich müssen rund 40 Prozent der neuerrichteten Gebäude auf Grundstücken gebaut worden sein, auf denen bereits vorher ein Einfamilienhaus stand. Oder aber diese Grundstücke wurden anderweitig neu bebaut (z.B. mit Mehrfamilienhäusern).

In jedem Fall findet Nachnutzung statt. Das ist auch bei Mehrfamilienhäusern zu beobachten. Der Wohnungsbestand wuchs zwischen 2011 und 2021 um 363.176 Wohneinheiten. In neuen Wohngebäuden wurden allerdings nur 333.439 Wohnungen geschaffen. Die Differenz von 29.737 Wohnungen muss damit im Gebäudebestand entstanden sein.

Zuwachs im Wohnungsbestand vs. Wohnungsfertigstellungen in neuen Gebäuden | Wohneinheiten 

EFH | ZFH MFH
Zuwachs Wohnungsbestand 2011 vs. 2021 104.826 363.176
Wohnungsfertigstellungen 2012 bis 2021 166.913 333.439
Differenz -62.087 29.737

Quelle: Statistik Austria